Wertschöpfung im Informationszeitalter?

Wertschöpfung ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre und beschreibt, laut Wikipedia, die Schaffung von Mehrwert durch die Veränderung von Gütern oder Dienstleistungen.

Das verstehe ich unter Wertschöpfung

Für mich ist Wertschöpfung das Ergebnis von Arbeit, die einen Unterschied macht. Genau so viel Unterschied, dass ein Kunde bereit ist, für die Arbeitsleistung und den Unterschied zu bezahlen. Es bedeutet auch, dass ein Unternehmen dem Kunden-Nutzen dient. Der Kunde hat ein Problem, das ein Unternehmen lösen kann. Was das Unternehmen leisten muss, um die Infrastruktur, die Mitarbeiter und die notwendigen Mittel stets bereitzustellen, sollte ein Unternehmen gut bedenken. Ändert sich das Problem des Kunden, sollte sich das Unternehmen kurzfristig und proaktiv anpassen können. Sobald ein Unternehmen die Kunden und deren Probleme aus den Augen verliert, bekommt das Unternehmen selbst ein Problem: Selbstzweck, den niemand bereit ist zu bezahlen.

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Vom Industrie- zum Informationszeitalter

Das Industriezeitalter ist eine Epoche der Menschheit, die mit dem Beginn der Industrialisierung ihren Anfang nahm. Die weltweite Industrialisierung nahm in Großbritannien mit der Baumwollverarbeitung und der Tuchproduktion ihren Anfang; unter Bezug darauf wird als sein Beginn, allgemein die Zeit um 1760 im 18. Jahrhundert angesehen.

Es stellt in der engeren Wortbedeutung nach der Agrargesellschaft und dem Industriezeitalter die dritte Epoche der (Wirtschafts- und) Gesellschaftsformen dar. Der Übergang vom Industrie- zum Digitalzeitalter wird als digitale Revolution bezeichnet. Je nach zugrunde liegenden Parametern gibt es jedoch auch erweiterte Wortbedeutungen.

Die Anpassung des Handwerks in Deutschland vom traditionellen Handwerk hin zu industrieähnlichen Betrieben begann ab etwa 1850. Die gesellschaftlichen Klassen der Unternehmer und Arbeiter konstituierten sich, ebenso der sogenannte „neue Mittelstand“ mit Beamten und Angestellten. Auf die quantitative Zunahme der Stadtbevölkerung und die gesellschaftlichen Umstrukturierungsprozesse war man weder städtebaulich noch rechtlich oder wissenschaftlich vorbereitet.

Mit dem Strom kam die Maschine

Durch CNC-Maschinen und technische Hilfsmittel wurde die Bedeutung des Handwerks selbst weniger.

Im Informationszeitalter geht es nicht um Maschinen, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern eben um Informationen. Das Hauptmerkmal des Informationszeitalters besteht darin, dass Informationen überwiegend in digitaler Form in der digitalen Welt gespeichert und übermittelt werden. Gekennzeichnet ist diese Phase auch von der zentralen Bedeutung von Information als Rohstoff und Ware. Erst durch die elektronische Datenverarbeitung und die Globalisierung von Informationsflüssen mit Lichtgeschwindigkeit konnte diese zentrale Stellung erlangt werden.

Wie findet Wertschöpfung statt?

Erstmal muss ich sagen, dass ich die eigentliche Revolution nicht im Speichern, Teilen und Verkaufen von Daten sehe. Das ist EIN Mittel zum Zweck. Ich sehe die Herausforderung eher in der Ermöglichung von Problemlösung. Die Industrie hat mit der Denkweise von Taylor und vielen Nachahmungen eine Strategie für die Lösung von komplizierten und immer wieder auftretenden Problemen gefunden. Leider hat das systematisch dazu geführt, dass es einige wenige Problemlöser für eine Handvoll Probleme gab. Als die Probleme mehr wurden, hat man Wege gesucht, wie ein Problemlöser möglichst viele Probleme lösen kann. Gute Problemlöser waren schließlich teuer und selten.

Was der Kapitalismus zutage fördert

Durch den Kapitalismus und die Steigerung von Umsätzen hat die Vielfältigkeit von Kundenproblemen zugenommen. Die wachsende Komplexität der Probleme ist eine der großen Herausforderungen, der sich Unternehmen schon jetzt – vor allem aber in Zukunft stellen müssen. Das hat auch Auswirkungen auf die Flexibilität und Agilität eines Unternehmens. Sie wird kurz- oder langfristig, existenziell und überlebensnotwendig für jedes Unternehmen. Es geht also nicht um das Sammeln und Teilen von Daten, sondern darum, eine flexible Infrastruktur für Problemlöser bereitzustellen. Die wiederum, bringt rein gar nichts, ohne die passenden Rahmenbedingungen. Die macht jedoch keine Software oder KI, die sollte durch gute Führung und eine Strategie bereitgestellt und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Es gibt viele Gesichter der Wertschöpfung

Verschiedenen Stufen der Wertschöpfung durch die Evolution können in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden. Die erste Phase begann mit der Entwicklung des Faustkeils und der Entdeckung des Feuers. Es wurden, in der zweiten Phase, die ersten Werkzeuge aus Metall hergestellt. Dann, in der dritten Phase wurden die ersten Maschinen erfunden und dadurch begann die industrielle Revolution. In der vierten Phase wurde die Automatisierung eingeführt und die Computerisierung begann. In der fünften Phase wurde die Digitalisierung eingeführt und die Industrie 4.0 begann.

Allgemein bekannten Produktionsmethoden sind: Handarbeit, Massenproduktion, Fließbandproduktion und Lean Production.

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Doch wie geht es wohl weiter?

Nehmen wir mal das Beispiel des 3D-Druckers. Er ist in der Lage aus einem Material die gewünschte, individuelle Form herzustellen. Das halten viele Menschen für eine Revolution. Was Johannes Gutenberg wohl auch vom Nadeldrucker gedacht hätte. Da ist eine Maschine imstande, eine individuelle Lösung für ein Problem zu erstellen, ohne einen Mehraufwand. Also heute kann man sagen, der Nadeldrucker hat, für seine Zeit, sehr kosteneffizient, eine Rechnung ausgedruckt. Da die zuvor von Hand geschrieben werden musste. Der 3D-Drucker ist in der Lage ein defektes Kunststoff-Teil zu duplizieren, ohne dass eine Spritzguss-Anlage eingestellt und betrieben werden muss.

Das ist sehr kostengünstig und bietet auch Raum für Verbesserungen. Heutzutage lernen Kinder in der Schule, wie man mit Software 3D-Modelle erstellt. Also technisch gesehen sind wir flexibel und effizient. Aber wie sieht es mit dem Personal aus? Ist das auch flexibel und effizient? Was lernen wir in der Schule, der Berufsschule oder im Studium? Was erwarten Unternehmen von einem Mitarbeiter und welche Voraussetzungen bieten sie an?

Wie kann man Problemlöser herstellen?

Natürlich gar nicht! Man kann sie beschäftigen, was leider dazu führt, dass sie keine „echten Probleme“ lösen können. Mit Beschäftigung meine ich Arbeiten, um des Arbeitens willen. Man folgt dem Gedanken, wer still steht, der stirbt. Also flüchtet man sich vor den „echten Problemen“ und steckt dazu den Kopf in den Sand. Bitte nicht missverstehen, das ist jetzt maßlos übertrieben dargestellt, ändert jedoch nichts an den Umständen in vielen Unternehmen. Wer die Probleme nicht sieht, weiß nicht, dass es welche gibt. Er kann also auch keine Wertschöpfung betreiben und somit auch kein Geld verdienen. Wenn man also keine Problemlöser herstellen kann, weil man Menschen nicht zur Veränderung zwingen kann, was tun?

Having no problems is the biggest problem of all.

Taiichi Ōno
Quelle: Bing Image Creator
Woher kommen jetzt die Problemlöser?

Wie schafft man es jetzt, wie ein 3D-Drucker für jedes Problem den richtigen Problemlöser zu drucken? Am besten so, dass ein Unternehmen die Probleme von heute und morgen lösen kann? Vielleicht sogar mit Rückblick und Reflexion der Probleme von gestern.

Man kann die Menschen, die im Unternehmen arbeiten, einfach ihre Arbeit machen lassen. Damit fängt es schonmal an. Wenn Führungspersönlichkeiten die strategischen Entscheidungen an ein Team kommunizieren, muss allen klar sein, was das Problem ist und wie man es gemeinsam lösen möchte. Natürlich müssen die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter so sein, dass sie Entscheidungen treffen können, um Ihre Probleme für den Kunden zu lösen. Sie sollten auch ihre Fehler, die sicher entstehen werden, aufklären können. Es gibt für jede Entscheidung eine Ursache, die man verändern kann. Dann ist die Chance größer, dass ein Fehler nicht nochmal entsteht.

Für diese Entwicklung sind viele Voraussetzungen notwendig, ganz besonders im Fokus steht der Respekt gegenüber jedem, immer. Transparenz ist eine Frage der Logik, denn ohne korrektes Wissen, können Mitarbeiter keine guten Entscheidungen treffen. Wer entscheidet, wer was wissen darf? Wenn Du diese Frage beantworten kannst, kennst Du den „Schlüsselmeister“ in Deinem Betrieb. Wie gehen Mitarbeiter mit sensiblen Informationen um? Aus der Erfahrung kann ich sagen, sie gehen immer verantwortungsbewusst damit um. Es ist schließlich Ihr Arbeitsplatz, den sie zu verantworten haben.

Was ist denn jetzt Wertschöpfung im Informationszeitalter?

Wenn Du Menschen in Deinem Unternehmen oder Team die Infrastruktur, die Rahmenbedingungen und Informationen zur Verfügung stellst, um damit die Probleme der Kunden zu lösen, ist das alles ein Teil der Wertschöpfung. Denn Wertschöpfung ist das Ergebnis von Arbeit, die einen Unterschied macht. Was natürlich auch in einem produzierenden Unternehmen stattfinden kann. Die Weiterentwicklung der Mitarbeiter, des Unternehmens und sogar der Kunden kann einen entscheidenden Unterschied machen.

Solange der Unterschied der Lösung von Kundenproblemen dient.