Was für ein toller Beitrag von Marco Jakob der mir bei LinkedIn „in die Timeline gespült wurde“. Beim ersten mal lesen wurde mir sofort klar, diese Erfahrungen kann ich nachvollziehen und teilen. Die Stommel Haus Akademie bietet genau diesen Raum für ihre Mitarbeiter, in dem sie ihre Ideen umsetzten, eigene Erfahrungen sammeln und sich gemeinsam weiterentwickeln können. Marco Jakob hat sich verschiedene Prinzipien überlegt, eines davon: „Nie eine Idee kritisieren.“ Warum er das für eine gute Sache hält und welche weiteren Prinzipien er sich vorgenommen hat, kannst Du im Beitrag nachlesen:
Erlernte Hilflosikeit
Die gedankliche Brücke zur „erlernten Hilflosigkeit“ hat mir die Möglichkeit gegeben, weiter in die Thematik einzusteigen, um einen Abgleich mit der Erfahrung bei Stommel Haus zu machen. Auf diesem Weg bin ich auf den Beitrag von Vera F. Birckenbihl gestoßen, in dem sie gute Beispiele und Bezüge zur Forschung einbringt.
Alt gegen Neu
Was in Unternehmen diesbezüglich aufläuft und mit den „altbewährte“ Management-Methoden zu bewältigen versucht wird, ist eine Pflanze, deren Samen im Kleinkindalter gesät wird. Wenn man den Zeitraum und den Aufwand (Kindergarten, Schule und Gesellschaft) betrachtet, denn es braucht, um Menschen diese Hilflosigkeit anzutrainieren, dann darf sich niemand über den Aufwand des Abtrainierens wundern. Der größte Teil unserer Gesellschaft wurde entsprechend konditioniert, die Handlungen nicht zu hinterfragen.
Machen wir schon immer so
Wir machen, weil es schon immer so gemacht wurde. Das führt uns nur leider immer wieder in Sackgassen, aus denen wir nicht so leicht wieder heraus kommen. Damit wir lernen, unser tägliches Handeln kontinuierlich zu hinterfragen, müssen wir auch erstmal selbstbestimmt handeln können. Das eine setzt das andere voraus. Ein tolles Beispiel, zum Verständnis dieses Gedanken, findest Du im Experiment des folgenden Videos:
Wer Interesse hat das Thema „Erlernte Hilflosigkeit“ zu vertiefen, dem empfehle ich gerne das folgende Video, aus der Reihe „Sozialpsychologie mit Professor Erb“. Dort wird nochmal ein detaillierter Blick darauf geworfen, der die Erfahrung in der Stommel Haus Akademie bestätigt:
Was sagt der SozialPsychologe?
Darüber hinaus verweist Professor Erb auf das Kontroll-Bedürfniss im Menschen, dass sich natürlich gegen die Entstehung von Vertrauens-Räumen stellt, in denen sich Menschen ausprobieren können. Sucht man im Web nach „Erlernter Hilflosigkeit“, findet man eigentlich nur Ratschläge die Hilflosigkeit zu überwinden. Ich denke, dass man die Überzeugung, die durch Konditionierung antrainiert wurde, auch wieder abtrainieren kann. Möglicherweise leichter, als wir uns das vorstellen können. Da die Überzeugung der eigenen Selbstwirksamkeit in unseren Genen vermutet wird. Daher betrachte ich es auch als ein Baustein der Agilität des Menschen, ergo auch der von Organisationen.
Abtrainierte Selbstwirksamkeit
Die Selbstwirksamkeit, die Kinder evolutionär entwickeln, wird spätestens in der Schule, wenn nicht schon im Kindergarten abtrainiert. Dass genau diese Überzeugung dazu dient, die Veränderung im direkten Umfeld zu erzeugten, die für den Umgang mit unserer komplexen Welt notwendig ist, wird oft einfach verdrängt. Damit Menschen sich trauen, etwas Neues zu probieren, benötigen sie die Überzeugung der Selbstwirksamkeit. Wie Professor Peter Kruse darüber denkt, kannst Du im folgenden Video hören:
Das notwendige „Investment“ in die Mitarbeiter und Teams ist: Vertrauen. Zum einen in sich selbst, was uns zur Selbstwirksamkeit führt und gegenseitiges Vertrauen. Sowohl das der Führung in die Mitarbeiter, wie auch andersherum. Wenn der Mitarbeiter der Führung nicht vertrauen kann, wird es problematisch. Erik Nagel sagt: „Vertrauen schließt Kontrolle nicht aus.“ Was er damit meint, erfährst Du im folgenden Video:
Es geht also um Vertrauenskultur. Wenn möglich auf Augenhöhe, also respektvoll, ehrlich und fair. Ist das überhaupt möglich?! Robert Ehlert ist davon absolut überzeugt. Welche Vorstellungen von Vertrauenskultur er genau hat, versucht er im nachfolgenden Video „kurz“ zu erläutern:
Ich bin durch die Erfahrungen in der Stommel Haus Akademie, fest davon überzeugt, dass es genau so gehen kann. Wie sagt man so schön: „Nichts muss, alles möglich.“ Dieser Spruch aus Teenager-Zeiten bekommt hier irgendwie eine erweiterte Bedeutung. Natürlich ist man mit diesen Denkweisen nicht unbedingt sicher in der Planung und es lässt sich alles nur bedingt steuern. Es ist jedoch sehr viel Erfolg versprechender, sich konsequent nah am Kundenbedarf und deren Wünsch zu orientieren, als an Statistiken, utopischen Zielen und ständiger Umsatzsteigerung.
Beschäftigungsmaßnahmen
Mitarbeiter wollen dem Kunden einen Dienst erwiesen, wie traurig, wenn man sie stattdessen mit Beschäftigungsmaßnahmen davon abhält. Ich möchte als Abschluss dieses Themas noch eine nette Gesprächsrunde anfügen, in der verschiedene Unternehmer ihre Erfahrungen mit der Abschaffung von erlernter Hilflosigkeit und natürlich noch einiges mehr erzählen: